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lieplich beslozzen
ist für Soloinstrument, Stereozuspiel und installierte Minilautsprecher: Plastikflaschen (Waschmittelcontainer), in denen Minilautsprecher angebracht sind, werden im Raum in das Publikum oder um das Publikum herum aufgehängt.
Insgesamt gibt es sechs Flaschengruppen, bestehend aus je vier Flaschen.

Flöten:
Barock Sopranino (a= 415)
Barock Sopran (a= 440)
Ganassi Typ (1580) Alt (a= 440)
Ganassi Typ (1580) Tenor (a= 465)

> Audio lieplich (Ausschnitt) 1:54

Ausgangspunkt für lieplich beslozzen war der Blockflötenklang, die Charakteristiken und (teils widersprüchlichen) Klischees des Instruments: klar, direkt, lieplich, rein, unschuldig, frech, einfach, billig, naiv, verschmitzt, verletzlich, ... Der Umgang mit dem Klang ist phänomenologisch (etwa durch den Fokus auf artikulatorische Differenzierungen), aber auch "ausdrucksvoll" und verspielt. Das Einfache, Ungehemmte, manchmal Klischeehafte steht im Vordergrund, wird wiederholt und verfremdet, bis es umkippt oder sich auflöst. Die aus den Lautsprechern erklingenden Blockflötenklänge wurden teils behutsam, teils exponiert elektronisch bearbeitet, aber selbst bei starken elektronischen Verfremdungen bleibt ein Bezug zu Aspekten des "ursprünglichen" Instrumentalklangs.
Die im Raum installierten Klänge sind in Plastikflaschen (Waschmittelbehälter) beslozzen. Die Miniaturlautsprecher rauhen den Klang auf. Scharfe Artikulationsattacken und tiefere Frequenzen überfordern sie hörbar, während hohe Töne sich aus den Flaschen heraus im Raum verbreiten können.