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KlangBallon
Performance und Komposition für Instrumente, mobile Lautsprecher, Ballondaten und Landschaft

Der KlangBallon fand am Sonntag, den 12. September 2010 in der frühen Morgensonne zwischen 07.30 - 09.00 in Eisenach im Rahmen des Festivals >> mittendrin (veranstaltet vom Netzwerk Neue Musik e.V.) statt. Der KlangBallon war Teil der KlangExpeditionen, eine Gemeinschaftskomposition von Daniel Ott, Erwin Stache, Zoro Babel und Enrico Stolzenburg.

> Video auf VIMEO
> Klangausschnitte

Die KlangBallon Komposition besteht aus drei Teilen:
Schwebemusik I - Performance für Instrumente, mobile Lautsprecher, Heliumballons, Heißluftballonaufbau
Höhenmusik - für drei Trompeten im Heißluftballon und vorbeiziehende Landschaft
Schwebemusik II - Elektronische Komposition für Ballondaten und mobile Lautsprecher

Schwebemusik I
Während der Vorbereitung der Ballonfahrt und dem Aufbauen/Aufblasen des Heißluftballons findet eine kreisförmige Klangperformance für 16 Instrumente, 16 mobile Lautsprecher und 16 Heliumballons statt.
Höhenmusik Dann steigen drei Trompeter in den Heißluftballon und fahren davon. Während der Fahrt lesen sie die unter ihnen vorbeiziehende Landschaft wie eine Partitur und interpretieren sie musikalisch. Ihre Klänge sind - je nach Windrichtung und Flughöhe des Ballons unterschiedlich deutlich - am Boden zu hören.
Schwebemusik II Über Funk werden Flugdaten von der Ballonfahrt (Flughöhe und Koordinaten) an Empfänger am Boden des Startplatzes übertragen, live-elektronisch transformiert und von den im Kreis angeordneten mobilen Lautsprechern am Startplatz wiedergegeben.
Wenn der Funkkontakt abbricht, verebbt die Musik.

> Partitur
> Technisches Setup


REZENSION

Aus dem Journalistenblog der "Neue Musikzeitung"
http://blogs.nmz.de/sounding-d/2010/09/12/das-endspiel-war-schon-musikalischer-abflug/

Das Endspiel war schon - musikalischer Abflug
Veröffentlicht durch Martin Hufner um 10:11 Sep 122010

[...] war heute in der Frühe der Aufschwung in die Lüfte gefragt, die Klänge in die Gegend tragend und am Ort selbst versickernd in gleichwohl immer höher tönenden Klängen.

Morgens ist die Welt noch in Ordnung. Nach Überwindung von Müdigkeit und Hunger, konnte man sich hier frei und fern der Stadt, in der Nähe des Flughafens Kindel, einfach einer morgendlichen Klangwandelmeditation hingeben. Sicherlich mit einem Eventcharakter, der aber nicht sich über das musikalische Ereignis stülpte. In letzter Zeit geht die Musik ja schon häufiger mal wieder in die Lüfte, bei Stockhausen und zuletzt bei Eggert.

Die Umkehrung des Sternklang-Situation aus Stuttgart in gewissem Sinne. Man geht ins Wache. Man macht sich auf. Man lässt es raus. Soweit ich das beurteilen kann, waren die Beteiligten, von den Zuschauern bis zu den Musikern hin selbst erstaunt, was da passierte. Leicht und biegsam, mochten die Klänge selbst noch so statisch gewesen sein, entstand ein vergnügliches Klangereignis. Bodenhaftend wie schwebend. War schon toll. Kann man nicht vernünftig beschreiben.











Fotos: Elma Riza